Blauer Trollinger

Großer Vernatsch, Hammelshoden, Malvasier, Schiavone

Typischste der typischen Rebsorten in Württemberg

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Verbreitung: 
Deutschland (2.250 ha), vor allem in Württemberg, Südtirol (3.400 ha) [als Tafeltraube in Belgien, Niederlande, England]. 

Herkunft: 
Als Urheimat wird Südtirol oder das Trentino angenommen, dort wird der Trollinger Großer Vernasch genannt. Schon früh brachten die Römer die Sorte an den Rhein. Der heutige Name stammt wahrscheinlich von Tirolinger ab --> Trollinger, da die Rebe nach Württemberg im 17. Jahrhundert importiert wurde.

Sortenmerkmale:
Triebspitzen: offen, hellgrün, gelgentlich kupferbronziert, mittelwollig bis flaumig behaart. Blatt: groß, grün, baslig, drei- bis fünflappig, unterschiedlich stark gebuchtet, Blattrand unregelmäßig gezahnt, Stielbucht v-förmig bis geschlossen. Trieb: sehr weitknotig, starke Geiztreibbildung. Holz: dick, gelbbraun, dunkle Punkte und Streifen. Traube: groß bis riesig, meist geschultert, pyramidenförmig, lockerbeerig. Beere: groß, rund, rotblau, dickhäutig, starker Duft. Austrieb: mittel bis spät. Blütezeitpunkt: spät bis sehr spät, Blühfestigkeit hoch bis sehr hoch. Reife: sehr spät. Wuchs: stark mit starker Geiztriebbildung. Ertrag: hoch. Holzreife: gut

Sorteneigenschaften: 
Ansprüche an Lagen und Böden: durch die späte Reife verlangt er eine frostfreie, gute Lage, höhere Ansprüche wie der Spätburgunder. Warme, nicht zu dichte Böden (z.B. Muschelkalk, Gipskeuper), auch stark kalkhaltige. Frosthärte: Winterfrostempfindlich. Krankheitsanfälligkeit: deutlich gegen Oidium empfindlich, weniger gegen Peronospora und Botrytis, mittel bis starke Tendenz zur Stiellähme.

Wein:
Mostgewicht: im langjährigen Mittel bei 70°Oe, Hervorragende Trollinger bei 80-85°Oe. Säure: 7-10g/l. Beschreibung der Weine: Frisch fruchtige Weine mit kernig, lebhafter Art. Die hellrote Farbe des Weins wird meist nicht als Nachteil angesehen, er ist Brot-und-Butter-Wein. Vorteile: Idealer Begleiter zum Vesper, kräftiger Wuchs, hoher Ertrag, Chlorosefest. Nachteile: Späte Reife, geringe Winterfrostfestigkeit.

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(c) 2001 mcd